Pilotprojekt: Selbstevaluierung für Barrierefreiheit für Gemeinden

Pilotprojekt: Selbstevaluierung für Barrierefreiheit für Gemeinden

Es gibt nicht genug ExpertInnen, um niederösterreichweit Veranstaltungen und Gebäude auf Barrierefreiheit zu checken und diese entsprechend auszuweisen. Nach zweijähriger Vorbereitungszeit startete im Jänner 2013 ein neues Pilotprojekt vom Bildungs- und Heimatwerk (BHW) und der nö. Dorferneuerung. Die vier Pilotgemeinden Grimmenstein (Industrieviertel), St. Martin (Waldviertel), Viehdorf und Gerersdorf (beide Mostviertel) testen ein Jahr lang eine Selbstevaluierungsdatenbank, die Fragebögen zur Barrierefreiheit verschiedener Bereiche enthält. Diese Fragen sollten grundsätzlich in Arbeitsgruppen ohne besondere Vorkenntnisse und Ausbildungen beantwortet werden können.

Das Kern des Projektes: die Selbstevaluierungsdatenbank

Die Selbstevaluierungsdatenbank wurde von CEDOS in der Steiermark entwickelt und wird dort seit Jahren von Dutzenden Gemeinden genutzt.  Bewährt sich die Datenbank auch im jetzigen Pilotprojekt, soll sie in Zukunft auch anderen niederösterreichischen Gemeinden zur Verfügung gestellt werden.

Screenshot Fragebogen Gebäude allgemeinDie Datenbank umfasst derzeit 17 Fragebögen, mit denen unterschiedliche Gebäude, aber auch z.B. Flyer, Programmhefte oder Webseiten auf ihre Barrierefreiheit hin überprüft werden können. Diese Fragebögen sind gemeinsam mit beeinträchtigten Personen ausgearbeitet worden. Deshalb enthalten sie nicht nur alle entsprechenden ÖNORMEN, sondern auch darüber hinausgehende ExpertInnentipps. Natürlich ist bei jeder Frage angegeben, ob sie der  ÖNORM entnommen ist oder ob es sich um einen ExpertInnentipp handelt. Kann ein solcher Fragebogen durchgängig positiv beantwortet werden, so kann man sich sicher sein, die Mindeststandards zu erfüllen. Jene Fragen, die negativ beantwortet werden, ergeben zugleich eine Art Maßnahmenkatalog, welche Schritte noch unternommen werden müssen, um die Mindeststandards zu erreichen. Darüberhinaus enthält die Datenbank umfangreiche Hintergrundinformationen. So wird z.B. bei jeder Frage erklärt, warum sie für welche Behinderungsformen oder Beeinträchtigungen relevant ist.

Neben der Nutzung der Datenbank, inklusive Einschulung, erhält jede Gemeinde einen vierstündigen Sensibilisierungsworkshop, ähnlich der Dorfbegehung barrierefrei?. Während der gesamten Pilotphase werden die Gemeinden bei Fragen vom BHW und einem ExpertInnennetzwerk begleitet.

Kontakt und Information:
Mag.a Eva-Maria Speta
Schimmelgasse 13-15
1030 Wien
Tel.: 0680/316 36 64
e-mail: barrierefrei@bhw-n.eu
web: www.bhw-n.eu/barrierefrei